Sylvia Plath

25 Zitate

„Ich kann niemals alle Bücher lesen, die ich möchte; ich kann niemals alle Menschen sein, die ich möchte, und alle Leben leben, die ich möchte. Ich kann mir niemals alle Fähigkeiten aneignen, die ich möchte. Und warum möchte ich das alles? Ich möchte alle Schattierungen, Nuancen und Variationen geistiger und körperlicher Erfahrungen erleben und spüren, die in meinem Leben möglich sind. Und ich bin schrecklich eingeschränkt.“

— Sylvia Plath, · The Unabridged Journals of Sylvia Plath
♥ 19.540

Ich sah mein Leben vor mir, wie sich der grüne Feigenbaum in der Geschichte verzweigte. Von der Spitze jedes Zweiges, wie eine pralle, violette Feige, lockte und zwinkerte eine wundervolle Zukunft. Eine Feige war ein Ehemann, ein glückliches Zuhause und Kinder, eine andere ein berühmter Dichter, eine weitere ein brillanter Professor, eine weitere Ee Gee, der großartige Lektor, eine weitere Europa, Afrika und Südamerika, eine weitere Konstantin, Sokrates, Attila und eine Schar anderer Liebender mit seltsamen Namen und ungewöhnlichen Berufen, eine weitere eine Olympiasiegerin im Rudern, und jenseits dieser Feigen gab es noch viele weitere, die ich nicht erkennen konnte. Ich sah mich selbst in der Astgabel dieses Feigenbaums sitzen, dem Hungertod nahe, nur weil ich mich nicht entscheiden konnte, welche der Feigen ich wählen sollte. Ich wollte sie alle, aber eine zu wählen bedeutete, alle anderen zu verlieren, und während ich da saß und mich nicht entscheiden konnte, begannen die Feigen zu schrumpeln und zu verwelken. schwarz, und einer nach dem anderen plumpsten sie mir zu Füßen.“

— Sylvia Plath, · The Bell Jar
♥ 12.850

„Ja, ich war in dich vernarrt; und bin es immer noch. Niemand hat je eine so intensive körperliche Empfindung in mir geweckt. Ich habe dich aus meinem Leben verbannt, weil ich es nicht ertragen konnte, nur eine flüchtige Laune zu sein. Bevor ich dir meinen Körper gebe, muss ich dir meine Gedanken, meinen Verstand, meine Träume schenken. Und du wolltest nichts davon.“

— Sylvia Plath, · The Unabridged Journals of Sylvia Plath
♥ 3.639

„Gott, das Leben ist Einsamkeit, trotz all der Opiume, trotz des schrillen, oberflächlichen Trubels sinnloser „Partys“, trotz der falschen, aufgesetzten Gesichter, die wir alle tragen. Und wenn man endlich jemanden findet, dem man sein Herz ausschütten kann, erstarrt man vor Schreck über die eigenen Worte – sie sind so verstaubt, so hässlich, so bedeutungslos und kraftlos, weil sie so lange in der kleinen, engen Dunkelheit des Inneren gefangen waren. Ja, es gibt Freude, Erfüllung und Kameradschaft – aber die Einsamkeit der Seele in ihrer erschreckenden Selbstbezogenheit ist entsetzlich und überwältigend.“

— Sylvia Plath, · The Unabridged Journals of Sylvia Plath
♥ 2.986